Unsere alljährliche Sommerwestalpentour führt uns wieder ins Wallis - zum Gratklettern.
Sonntag in der Nacht nach Zermatt, vormittags Aufstieg zur Rothornhütte. Die wird von zwei Mädels geführt, wir fühlen uns wohl. Leider hat es in der letzten Zeit viel geschneit, etliche Touren (Matterhorn, Obergabelhorn, Rothorngrat) wurden noch nicht gemacht.
Montag gehen wir den traumhaften Normalweg auf das Zinalrothorn. Unten bei den Eseltschuggen nicht das brüchige Couloir, sondern rechts über guten Trittfirn. In 4 Stunden sind wir am Gipfel, das Seil brauchen wir nur kurz für die Binerplatte. Oben treffen wir die Seilschaft, die den Rothorngrat gegangen ist: super Bedinungen! Beim Abseilen helfen wir zwei Deutschen.
Dienstag: wir starten etwas früher los, Ziel ist der Rothorngrat. Den Weg zum Einstieg finden wir aufgrund der Schneeauflage ohne Probleme, zum Joch geht es in leichter Kletterei von rechts. Danach am Grat: super Kletterei. Eine zweite Seilschaft ist parallel zu uns unterwegs. Ab den Dreier-Stellen sichern wir, die Schlüsselstelle ist ausgesetzt aber mit fetten Griffen und gut abzusichern. In der Gabel angekommen pfeifen wir auf den Gipfel und seilen uns ab. Robert wird von einem Eisbrocken getroffen, Gott sei Dank nur am Rucksack. Schnell raus hier!
Zurück bei der Hütte machen wir Wettercheck: ab Mittwoch zieht eine Front durch. Wir gehen runter nach Zermatt und suchen uns ein Quartier. Wir befolgen den Tipp des deutschen Bergführers und fahren nach Herbriggen zur "Rosi", dem Hotel Bergfreund. Nach einer Dusche bin ich wieder ein soziales Wesen.
Mittwoch vormittags wird überlegt, wie es weitergeht. Wir entscheiden uns für die Täschhütte und dem Rotgrat. Fahrt nach Täschalp. von dort in einer guten Stunde auf die 2008 erweiterte und jetzt modernen Hütte. Wir schaffen es mit ein paar Regentropfen hinauf. Nachmittags wird die Planung umgestoßen, wir planen das Täschhorn.
Donnerstag um 3 auf, kurz nach halb vier Start. Das Tälli hinauf und zum Weingartensee hinunter. Wir queren zum Normalweg von Täschalp und sind bald nach der Überwindung des felsigen Teils und der Stapferei am Mischabeljoch. Das Biwak dort ist super: geräumig, mit Tischherd und Holz. Es windet, ausgerüstet mit der Überhose starten wir auf das Täschhorn. Leider sind die Felsen nicht fest, die Kletterei ist luftig und es hat noch etwas Schneeauflage. Robert fühlt sich nicht sicher: wir schaffen es bis zum Kapuzenturm und drehen dann um. Vom Joch gehen wir am super Nordgrat auf den Alphubel und nach einer ausgedehnten Gipfelrast zum Alphubeljoch und vorbei an der Täschhütte wieder nach Täschalp.
Von dort direkt nach Hause, mit einer Einkehr für eine Pizza und einem kurzen Schläfchen im großen deutschen Eck. Wir verzichten auf die Schweizer Vignette und suchen uns den Weg von Chur nach Feldkirch über Bundesstraßen. Geht auch, dauert aber etwas länger.
Alles in allem: wieder eine Tour mit Lust auf mehr. Robert hat hier, hier und hier fotogebloggt.
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