Hochtourenwoche in der Bernina.
Mit dabei: Robert, Hannes und Uli.
So im nachhinein gesehen hätte es kaum besser laufen können: Montag Anreise nach Surlej zur Talstation der Corvatschbahn. Mit der Bahn hinauf und dann bei bestem Wetter rüber zur Coaz-Hütte. Die große Schneemenge des Winters macht sich bemerkbar: wir kommen ohne nennenswerten Gegenanstieg direkt zur Hütte. An diesem Tag hängen wir als Eingehtour noch den Kapuziner "Il Chapütschin", 3386 m, dazu.
Dienstag: Piz Glüschaint, 3596 m. Bis zum Skidepot problemlos, Spalten alle zu. Dann eine kurze steile Schnee- und Felspassage, und über den luftigen Grat zum Gipfel. Abends meldet der Wetterbericht nichts Gutes, wir überlegen, ob wir ins Tal fahren.
Mittwoch: Piz Morteratsch, 3751 m. Das Wetter hält aus, wir fahren von der Coaz ab und gehen in das Tal der Tschierva-Hütte. Bei der Scharte Richtung Boval-Hütte wartet Hannes auf uns, zu dritt gehen wir auf den Gipfel mit der feinen Aussicht: der Biancograt ist zum Greifen nah. Nach der Super-Gipfelabfahrt zurück bei Hannes warten zwei steile Scharten auf uns, die erste geht noch mit Ski, die zweite mit den Ski am Rücken im bereits sehr tiefen Sulz. Abfahrt zur Bovalhütte schon grenzwertig wegen der steilen Hänge und des tiefen Sulz.
Donnerstag: Das schöne Wetter hält: Piz Bernina, 4049 m. Hannes legt einen Ruhetag ein. Relativ gemütlich zum Skidepot. Nach einem Versuch im steilen Eisgelände entscheidet sich Uli zur Umkehr, er wird von zwei Waidhofnern nach unten mitgenommen. Erst später erfahren wir, dass er sich danach sofort in den Zug nach Hause setzt. Ich habe blöderweise meine Steigeisen unten liegen gelassen, aber der Sepp aus Waidhofen, der gerade im Abstieg ist, leiht mir seine. Robert und ich klettern (tw. mit Seilsicherung) über die Spalla und gehen luftig rüber zum Hauptgipfel. Zwei Abseiler beim Abstieg, dann zurück Richtung Hütte. Beim Queren zum Buuch treffen wir auf zwei Deutsche, die ihren dritten Kollegen in der Spalte hängen haben. Gemeinsam bringen wir ihn mit loser Rolle raus. Er hat sich Gott sei Dank nicht viel getan, aber die Ski verloren. Der Heli holt ihn ab, wir fahren mit den beiden anderen am Seil durchs Buuch und frei nach unten ins Tal. Weil es schon spät ist, geht es ganz raus, wir schlafen im Bernina-Hospiz direkt am Bernina-Pass.
Freitag: Zu dritt mit der ersten Bahn rauf zur Diavolezza und Richtung Piz Palü (Ostgipfel 3882 m). Gemütlich zum Skidepot vor dem Grat und problemlos hinauf, in Summe 4 Stunden. Leider zieht es oben zu, wir belassen es beim Ostgipfel. Abfahrt bei sehr flachen Lichtverhältnissen und raus über die Variantenabfahrt nach Morteratsch. Hannes holt das Auto, und ab geht es nach Hause. Aufgrund seiner rasanten Fahrweise sind wir schneller als erwartet zu Hause.
Alles in allem 5 traumhafte Tage mit enormer Gipfelausbeute. Nächstes Mal: bessere körperliche Vorbereitung! :)
--> zu ein paar Fotos...
... und hier noch die Foto-Galerie von Robert (Spiegelreflex-Weitwinkel)
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